Schul-Landschaft stärken

Das als Berufsschule für Detailhandel und Pharmazie genutzte Gebäude an der Niklausstrasse 16 in Zürich soll einer Gesamtinstandsetzung unterzogen werden. Der mehr als 50-jährige Bau ist ein Paradebeispiel für Vorfabrikation und Elementbauweise im Schulhausbau und inzwischen denkmalgeschützt.
Im Planerwahlverfahren für das Projekt wurde dem Team um Ernst Niklaus Fausch Partner der 1. Rang zugesprochen. Die beteiligten Fassaden- und Tragwerksplanenden von LÜCHINGER MEYER PARTNER freuen sich über die Würdigung der Jury: «Das räumliche Ermöglichen von neuen didaktischen Konzepten und ‘Schul-Landschaften’ mit Aussenbezug fand darin ebenso Raum wie eine Haltung zum Umgang mit neuen Elementen, die selbstbewusst, aber mit Respekt gesetzt sein sollen. Ernst genommen wurden die Nachhaltigkeitsaspekte sowie Recyclingthemen inklusive Unterhalts- bzw. Lebenszykluskosten. …Das Team hat umfassend weit gedacht und diese Überlegungen gut illustriert und in den Leitsätzen präzise formuliert. Die strategische Betrachtung des Gesamtsystems Fassade-Haustechnik, unter Einbezug von landschaftsarchitektonischem Mehrwert und mit einem Verständnis für die Wichtigkeit der Nutzerbedürfnisse, überzeugte das Gremium.»

Die Ertüchtigung und Aufwertung der Gebäudehülle erfolgt im Sinne der Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, einen minimalem Ressourceneinsatz sicherzustellen. Dabei wird die Aussenhülle in Beton erhalten. Innenseitig erfolgt eine thermische Ertüchtigung. Die in der originalen Bausubstanz bestehenden Hädrich-Schiebefenster können jedoch nicht sinnstiftend dem Projekt erhalten bleiben. Sie sollen durch moderne, thermische getrennte Aluminium-Schiebefenster mit 3-fach-Isolierverglasungen ersetzt werden.
Erste Überlegungen zur Tragwerksplanung sehen insbesondere beim Klassentrakt zwingend Massnahmen zur Erdbebenertüchtigung vor, z.B. Stahlkreuze zwischen den EG-Stützen und bedarfsweise Verstärkung von Wänden mittels sichtbar aufgebrachter Stahllamellen.

Grafik: Ernst Niklaus Fausch Partner