Das Universitätsspital Zürich macht sich fit für die Zukunft, in den kommenden Jahrzehnten wird eine bauliche Gesamterneuerung vollzogen. Dabei soll ein grosser Teil der bestehenden Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Eine Sonderrolle kommt hierbei dem USZ-Gebäude WEST zu. Der von 1941 bis 1953 von den Architekten Häfeli Moser Steiger als Pionierprojekt der «healing architecture» errichtete Bau soll erhalten bleiben und nach 70 Nutzungsjahren eine Gesamtinstandsetzung erfahren. Ein Abbruch ist infolge des hohen architekturhistorischen Werts und des Status als kantonales Denkmalschutzobjekt nicht möglich.
Im diesbezüglich ausgelobten Planerwahlverfahren konnte sich das Team Schneider & Schneider Architekten und Ernst Niklaus Fausch Partner den Zuschlag sichern. «Der Beitrag zeugt von einer ganzheitlichen und seriösen architektonischen wie auch technischen Auseinandersetzung mit dem Gebäude […]. Der beschriebene Balanceakt zwischen neuzeitlichen, flexiblen Nutzungsanforderungen und bautechnischen wie auch energetischen Zielen scheint auf der konzeptionellen Ebene gelungen.» Über diese Würdigung freuen sich auch die beteiligten Tragwerksplanenden von LÜCHINGER MEYER PARTNER.
Durch die selbstbewusste jedoch respektvolle Hinzufügung neuer Elemente wird das Gebäude in seiner Atmosphäre gestärkt. Die Struktur wird übernommen, bauliche Eingriffe werden auf das Minimum beschränkt und somit die äussere Gestaltung nicht verändert. Der mittlere Bereich des Attikageschosses wird geöffnet und die beiden Flügel im Osten und Westen sanft saniert. Somit bleibt die bepflanzte Terrasse mit dem weit auskragenden Tragwerk des «fliegenden Daches» als Hauptattraktion erhalten und leistet auf ihre Weise einen aktiven Beitrag zur Genesung.
Alle neuen Bestandteile in den Zimmergeschossen, wie der Stützpunkt und die neuen Nassräume, werden als Ausbauelemente ausgeführt, welche die bestehende Struktur bespielen. In den Bürogeschossen werden die ehemaligen Spitalzimmer zu Einzelbüros. In den Ost- und Westenden des Geschosses öffnen sich die Erschliessungsflächen zu Pausen- und Sitzungsbereichen und im nördlichen Bereich entstehen dank des Entfernens nichttragender Trennwände Open-Space-Büros.
Visualisierung: OVI images, Baden